Leben aus Gottes Hand
Gott schenkt Leben. Und unsichtbar begleitet er uns. Wer an Gott glaubt, sieht die Ereignisse und Entscheidungen seines Lebens in Verbindung mit ihm: als Geschenk, als Grund zur Bitte und zur Klage, als Herausforderung, nach seinem Willen zu fragen und zu handeln.
Leben unter Gottes Segen
An den Knotenpunkten des Lebens hören und feiern wir Gottes Zusage, dass er uns annimmt und vergibt, dass er Leben schenkt und erhält – auch über den Tod hinaus – und dass er uns segnet.
Lebensphasen verändern den Glauben
Die äußeren Lebensverhältnisse und die unterschiedlichen Lebensphasen beeinflussen die Art, wie wir Christsein leben und den Glauben gestalten. Glaube bleibt lebenslanges Lernen.
Als Kirchengemeinde begleiten wir Menschen in verschiedenen Lebensphasen – nicht nur, aber besonders, an wichtigen Stationen des Lebens.
Taufe
Jedes neugeborene Kind bringt die Botschaft,
dass Gott sein Vertrauen in den Menschen
noch nicht verloren hatRabindranath Tagore
Im Sakrament der Taufe verbindet sich Gottes Zusage mit dem Element Wasser. Deshalb wird Wasser über den Kopf des Täuflings gegossen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Jesus Christus selbst hat zu taufen aufgetragen.
In der Taufe sagt Gott uneingeschränkt Ja zum Menschen. Ja, du bist meine Tochter, du bist mein Sohn; du bist Bruder oder Schwester Jesu Christi; ich werde bei dir bleiben bis ans Ende deines Lebens und darüber hinaus.
In einer Welt voller Unheil und Gefährdungen drückt die Taufe Gottes befreiendes und rettendes Handeln aus. Sie ist der Beginn eines neuen Lebens, das unter dem Zeichen der Liebe Gottes und seiner Vergebung steht. Den Getauften wird zugesagt: Ihr seid nicht mehr jedem Ungeist ausgeliefert. In euch wirkt Gottes Heiliger Geist.
Unsere Kirche tauft aus guten Gründen schon Kleinkinder. Damit bringt sie das bedingungslose Ja Gottes zum Ausdruck. Es geht allem menschlichen Verstehen, Entscheiden und Tun voraus. Gottes Ja gilt ein für allemal. Er zieht es nicht zurück, auch wenn Menschen andere Wege gehen. Deshalb kann und braucht die Taufe nicht wiederholt zu werden, wenn ein Mensch sich neu auf seinen Glauben besinnt.
In der Bibel gehören Glaube und Taufe untrennbar zusammen: »Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden« (Markus 16,16). Die Taufe ist eingebettet in eine lange Glaubensgeschichte. Eltern und Paten und Patinnen bekennen mit der ganzen Gemeinde am Anfang seines Lebensweges für das Kind den christlichen Glauben. Später bei der Konfirmation sollen die als Kleinkinder Getauften selbst ihren Glauben bekennen.
In unseren Gemeinden finden die Taufgottesdienste in der Regel sonntags um 11:00 Uhr statt.
Eine gute Auswahl an Taufsprüchen finden Sie auch im Gesangbuch (S. 1390) und unter www.taufspruch.de.
Mehr zum Thema Taufe können Sie auf den Seiten der Evang.-Luth. Kirche in Bayern nachlesen.
Konfirmation
Solange die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln.
Wenn sie älter geworden sind, gib ihnen Flügel.
Spruchweisheit aus Indien
Die Kirche, in der Säuglinge und Kinder getauft werden, übernimmt zugleich die Verantwortung dafür, dass die heranwachsenden Getauften in die Lage versetzt werden, über ihren Glauben Rechenschaft abzulegen. Damit sich Jugendliche zum christlichen Glauben bekennen können, muss er ihnen zuvor nahe gebracht worden sein. Die Verpflichtung zur Unterweisung leitet die Kirche aus dem Taufbefehl Jesu ab (Matthäus 28,18-20). Die Konfirmation (lat: confirmatio = Bekräftigung, Stärkung) versetzt Menschen in die Lage, mit eigenen Worten ihren Glauben zu formulieren.
Ein Blick in das Neue Testament zeigt jedoch, dass an keiner Stelle von Konfirmation die Rede ist. Dies hat seinen Grund darin, dass in der frühen Christenheit wohl nur Erwachsene getauft wurden, bei denen die Taufhandlung und das Bekenntnis des Täuflings zusammenfielen. Die Konfirmation wurde erst in der Reformationszeit entwickelt.
Der heutige Konfirmandenunterricht, der im Konfirmationsgottesdienst seinen Abschluss findet, hat inzwischen nicht mehr den Charakter einer so genannten Katechismusprüfung (bei der Luthers „Kleiner Katechismus“ abgefragt wurde), sondern dient der Erneuerung und Vergewisserung der Taufzusage. Konfirmation stellt in erster Linie eine Segenshandlung dar. Mit der Konfirmation erhalten die jungen Leute auch kirchliche Rechte: Sie können das Patenamt übernehmen und erhalten das Wahlrecht sowie die Möglichkeit den Kirchenvorstand zu wählen.
Vor dem ersten Konfirmandentag finden ein Informationsabend für die Eltern und die zukünftigen Konfirmandinnen und Konfirmanden statt.
Mehr zum Thema Konfirmation finden Sie auf den Seiten der Evang.-Luth. Kirche in Bayern.
Trauung
Eine glückliche Ehe ist eine größere Wundertat Gottes
als die Teilung des Schilfmeeres
Jüdisches Sprichwort
Es ist gut, wenn Menschen dauerhafte und feste Beziehungen miteinander eingehen wollen. Dem verbindlichen Miteinander von Mann und Frau in der Ehe gilt Gottes Verheißung. In der Kirche wurde und wird zu Beginn der Ehe ein Gottesdienst gefeiert: Vor den Angehörigen, Verwandten, Freunden und der Gemeinde bringt das Brautpaar seinen Willen zu einer dauerhaften Gemeinschaft zum Ausdruck und bittet um den Beistand Gottes, dass dieses Vorhaben gelinge. Er verheißt seinen Segen und gibt die Zusage, in guten und schlechten Tagen bei den Menschen zu sein. Im Vertrauen darauf geben Mann und Frau ihr gegenseitiges Versprechen, zusammenbleiben zu wollen, in Liebe zueinander zu stehen und einander zu helfen.
Am Standesamt wird die Ehe rechtsgültig geschlossen. Das Besondere der kirchlichen Trauung liegt in der Verkündigung von Gottes Wort zur Ehe, der Bitte um Gottes Beistand und Begleitung und im Zuspruch seines Segens.
Eine Hochzeit ist oft mit viel Planungen und Wünschen verbunden.
Für Ihre Vorbereitung hilft Ihnen der Ablauf einer Trauung und eine Checkliste zur kirchlichen Trauung. Eine gute Auswahl an Trausprüchen finden Sie im Gesangbuch (S. 1415) und unter www.trauspruch.de.
Einer der ersten Schritte für die kirchliche Trauung sollte der Kontakt zum Pfarrbüro sein.
Mehr zum Thema Trauung finden Sie auf den Seiten der Evang.-Luth. Kirche in Bayern.
Krankheit und Sterben
Auch und gerade wenn ein Mensch im Sterben liegt oder sich vorher schon Gedanken zu den Themen Krankheit und Sterben macht, sind wir für ihn da. Wenden Sie sich mit dem Wunsch nach einem Gespräch oder seelsorgerlicher Begleitung an das Pfarrbüro.
Wichtige Informationen und ein Formular zur Vorsorge enthält die Broschüre Christliche Patientenvorsorge, die der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland zusammen mit der Deutschen Bischofskonferenz und weiteren Mitglieds- und Gastkirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland herausgegeben hat.
Eine praktische und inhaltliche Hilfe bei der Auseinandersetzung mit den Themen rund ums Lebensende bietet die gemeinsame Initiative „Nicht(s) vergessen. Gut vorbereitet für die letzte Reise“.
Bestattung
Wir haben hier keine bleibende Stadt,
sondern die zukünftige suchen wir.
Hebräer 13,14
Wenn ein Todesfall eingetreten ist, steht Ihnen als evangelisch-lutherische Christen ein/e Pfarrer/in helfend zur Seite. In Absprache mit dem Bestattungsunternehmen werden Termin und Art der Bestattung mit dem Pfarramt festgelegt. Für die Anmeldung zur Bestattung wird ein Formular ausgefüllt.
Die kirchliche Bestattung hat zwei Elemente: den Gottesdienst in der Kirche und die Handlung am Grab.
Der Gottesdienst ist geprägt von der Unausweichlichkeit des Todes und der Gewissheit seiner Überwindung. Deshalb ist Raum für Trauer und Klage über den erlittenen Verlust. Das Leben des oder der Verstorbenen kommt in angemessener Weise zur Sprache. In Schriftlesung und Predigt wird die bergende Liebe Gottes bezeugt. Die Gewissheit der Auferstehung steht gegen alle Sterbe- und Todeserfahrungen. Die Gemeinde begleitet ihre Toten und deren Angehörige mit Gebeten und Liedern.
Tod und Bestattung eines Gemeindemitgliedes werden im Sonntags-Gottesdienst bekanntgegeben. Die Gemeinde betet für die Verstorbenen und ihre Angehörigen.
Mehr zum Thema Trauer finden Sie auf den Seiten der Evang.-Luth. Kirche in Bayern.